Die Hauptaufgabe der 1948 gegründeten Organisation mit 197 Mitgliedstaaten ist einfach gesagt die Stärkung der einzelnen nationalen Gesundheitssysteme.

Als oberstes Ziel wurde die Versorgung aller Menschen mit einem optimalen Gesundheitssystem formuliert.

Wie wir alle Wissen schießt dabei die WHO auch gerne mal über das Ziel hinaus. Wie viele andere Organisationen ist sie oft nicht interdisziplinär genug. Zudem ist die WHO dem Zeitgeist unterworfen und kann den Begriff „politisch korrekt“ so ausreizen, dass der Wirtschaftswissenschaftler nur schaudernd den Kopf schütteln kann.

Allerdings ist nicht immer die WHO selbst schuld an der Panikmache über die Massenmedien. Massenmedien können manchmal auch nicht lesen. Wenn die WHO einen Notstand in Afrika wegen Affenpocken oder Ebola ausruft, ist dies wörtlich zu nehmen! Das Stichwort dabei ist Afrika. Streicht der Praktikant in der Zeitungsredaktion das Wort Afrika aus der Headline – dann wird eine gute Headline aus dem Artikel. Was interessiert den Praktikanten Kongo oder Burundi, dass ist viel zu weit weg für eine große Schlagzeile. Und schon ist der vermeintliche Sachverhalt ein ganz anderer als ursprünglich von der WHO veröffentlicht.

Warum ruft die WHO einen Notstand wegen Affenpocken aus?

Erinnern wir uns an den Anfang des Artikels, die WHO muss den Zugang zum Gesundheitssystem weltweit stärken. Die Chance, dass jemand in Europa an Affenpocken stirbt, ist sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass Leute im Kongo daran sterben, ist dagegen deutlich größer. Die Gesundheitssysteme in Afrika halten keinen Vergleich mit Europa, USA, China oder Australien aus.

Eine kleine afrikanische Oberschicht gibt das Geld nicht für Krankenhäuser aus, sondern für sich selber. Die WHO ruft Notstände aus, um an Geld und Medikamente für die afrikanischen Staaten zu kommen. Man könnte die gute alte Pockenimpfung wieder in Afrika einführen und die Affenpocken kämen nur noch in seltenen Einzelfällen als schwere Erkrankung vor. Aber Impfungen kosten Geld und medizinisches Personal benötigt ein Gehalt.

Schulbildung, Hygiene und Aufklärung täten den Rest. All dies kostet Geld. Wobei die WHO nicht für die Schulbildung zuständig ist. Hier kommen wir wieder zum Stichwort „interdisziplinäre“ Ansätze.

Ja, Afrika hat in Jahrzehnten der Kolonialisierung gelernt auf Hilfe von außen zu warten „aber“ daran ist nicht der einzelne Bewohner eines afrikanischen Landes schuld. Schon gar nicht Kinder.

Noch immer sterben in Afrika Kinder an Dehydrierung, weil es an einfachen Kochsalzlösungen fehlt. 2023 starben in Afrika mindestens 170 000 Kinder an den Folgen der Cholera durch Dehydrierung. Dabei ist Cholera sehr leicht zu behandeln, der Patient muss nur rehydriert werden. Durch die Zufuhr von Elektrolyten scheidet der Körper nach einiger Zeit selber die Bakterien aus. Nach einer überstandenen Choleraerkrankung ist der Mensch für mindestens drei Jahre immun gegen die Cholerabakterien.

Der Cholera kann durch abgekochtes Wasser, Hygiene bei den Nahrungsmitteln und persönlicher Hygiene wirksam entgegentreten werden. Zudem gibt es mittlerweile Impfungen gegen Cholera. Auch wenn der Ansatz „Hygiene und nur abgekochtes Wasser“ sicherlich langfristig billiger und genauso effektiv wäre.

Alleine im Jahre 2021 starben in Ostafrika 260 000 Kinder an Krankheiten bedingt durch Unterernährung.

Kurz gesagt, die WHO braucht Geld und sie braucht die Mittel vor allem für Afrika. Dabei ist Afrika reich an Bodenschätzen. Bodenschätze in die heute vor allem China investiert. Wichtiger als neue Flughäfen auf Kosten Chinas zu bauen, wäre es in Bildung zu investieren. Da dies aber wenig populär ist, bleibt der WHO nichts anderes übrig als von Zeit zu Zeit Notstände auszurufen und zusätzliche aus einem erkrankten Europäer eine mediale Geschichte zu machen. Nur so kommt man zu Aufmerksamkeit.

Kein Hip – kein Geld! Und mehr zu Affenpocken gibt es hier!

Quellen:
Neuinfektionen Affenpocken Deutschlandfunk 
save the children 
UNICEF 
Medizin ohne Grenzen 

Bildquelle: WHO Wikipedia