Wir sind alle nur Menschen und zum Menschsein gehören auch Gefühle wie Antipathie und Sympathie. Wie kann man als Ausbilder mit Antipathie gegenüber einem Auszubildenden umgehen? Gerne zeigen wir ein paar Kniffe und Tricks auf, um seine eigenen Gefühle nicht in die Ausbildung hineinzutragen.
Wie kann man als Ausbilder mit Antipathie umgehen?
Zuerst das oberste Prinzip – Sympathien und Antipathien beruhen häufig auf Gegenseitigkeit! Umso wichtiger ist es, eine neutrale Haltung gegenüber seinen Auszubildenden einzunehmen.
- Überlegen Sie sich, woher Ihre Sympathien und Antipathien kommen. Seien Sie dabei maximal ehrlich zu sich selbst.
- Welche Vorurteile und Stereotypen stehen hinter Ihren Antipathien und Sympathien?
- Können Sie absolut nichts Konkretes benennen, würde Ihnen vielleicht ein Gespräch mit einem Psychologen oder Coach weiterhelfen.
Ein weiterer Hinweis, woher Sympathie und Antipathie stammen
Das sprichwörtliche „Ich kann ihn nicht riechen“ trifft tatsächlich zu. Hinter diesem „Nicht riechen können“ stehen konkrete genetisch bedingte Vorlieben. Unser limbisches System verbindet mit Gerüchen Emotionen. Dabei steht die Wissenschaft im Bereich Geruch und Emotionen erst am Anfang. Wie weit die Beeinflussung von Emotionen alleine auf Grund eines Geruches geht, sieht man jedoch leicht bei Aromatherapien. Der künstliche Geruch von frischem Brot im Supermarkt lässt Sie Brot kaufen. Vanille regt bei vielen Menschen die Kreativität an. Und Lavendel beruhigt die meisten Menschen.
Mit Gerüchen verbindet unser Gehirn auch Erinnerungen. Jemand, der ähnlich wie Ihre geliebte Oma riecht, wird Ihnen unweigerlich sympathisch sein, auch wenn es ein 16jähriger Teenager ist.
Wissenschaftliche Untersuchungen legen bis jetzt den Schluss nahe, dass wir Menschen mit einem Geruch, der unserem ähnelt, sympathischer finden als Menschen mit einem absolut unterschiedlichen Eigengeruch. Der Hintergrund dafür ist vermutlich eine genetische Übereinstimmung.
Weitere wichtige subjektive Faktoren für Antipathie und Sympathie sind einfachere Dinge wie:
- Angenehmes Äußeres
- Persönlichkeit
- Ähnliche Interessen
- Ähnliche Überzeugungen
Wie kann man als Ausbilder fair und neutral bleiben?
Abstrahieren Sie Ihre eigene Meinung! Ihre Meinung ist nur eine von vielen. Wer Ihnen selbst nicht gefällt, kann einem anderen Menschen wiederum sehr sympathisch sein. Konzentrieren Sie sich bei einer Person, die Sie nicht mögen, auf die Leistungen. Vermeiden Sie es, persönlich zu werden. Eine Mathematik-Aufgabe wird entweder richtig oder falsch gelöst. Ein Werkstück ist entweder sauber verarbeitet oder weist viele Fehler auf. Ein Testergebnis in einem Labor wurde sauber und mit der notwendigen Sorgfalt erstellt oder schlampig gemacht. Ganz egal, wer diese Arbeit erledigt hat.
Bevor Sie den Auszubildenden, den Sie nicht mögen, rügen, fragen Sie sich, ob Sie auch den Ihnen sympathischen Auszubildenden rügen würden. Bleiben Sie bei jeder Rüge und bei jedem Auszubildenden sachbezogen und vermeiden Sie alle anderen Kommentare. Ganz egal, wie sehr diese Ihnen auf der Zunge brennen.
Jede Lehrkraft und jeder Dozierende kennt das Problem, man kann nie alle mögen und umgekehrt trifft dies genauso zu!
Was Ihnen auch helfen kann, ist die simple Erkenntnis, dass wir oftmals das an Menschen bemängeln, das exakt auf uns selbst zutrifft!
Viele unserer Workshops und Kurse fördern aktiv Teamwork – eine Variante Auszubildende besser kennen zu lernen!
Bildquelle: Radka Schöne pixelio.de
Quelle: National Library of Medicine