Was ist das Ziel von Nanotechnologie in der Pharmaforschung? Darauf suchen wir in diesem Artikel die Antwort.
Was soll Nanotechnologie in der Pharmazie können?
Bereits in den Nullerjahren des heutigen Jahrhunderts wurde die Idee hinter der Forschung an Nanotechnologie klar formuliert:
Mit Nanotechnologie soll es möglich sein, Wirkstoffe exakt dorthin zu bringen, wo die Medikamente wirken sollen!
Damit soll es möglich sein, weniger Wirkstoffe und damit weniger Nebenwirkungen umzusetzen.
Heute werden Nanopartikel in einigen pharmazeutischen Richtungen eingesetzt. Unter anderem in der Gentherapie, Krebstherapie und der AIDS-Therapie. Dabei handelt es sich bei den Nanopartikeln um Trägermaterial, das die Wirkstoffe transportiert.
Verwendet werden unter anderem:
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Kohlenstoffnanoröhren
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paramagnetische Nanopartikel
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Dendrimere
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Nanoemulsionen
Die Nanopartikel haben einen Durchmesser von 10 bis 1.000 nm. Der pharmazeutische Inhaltsstoff wird dabei in die Nanopartikel eingeschlossen oder verkapselt. Da die Matrix klein ist, sind auch die aktiven Inhaltsstoffe in geringerer Dosis wirksamer als zum Beispiel der gleiche Wirkstoff in Tablettenform. Viele Wirkstoffe könnten gar nicht über den Magen-Darmtrakt oder das Blutsystem gefahrlos verwendet werden.
Was sind Kohlenstoffnanoröhren in der Pharmaforschung?
Ursprünglich erhoffte man sich, mit Kohlenstoffnanoröhrchen Kapillare (Blutgefäße) in der Medizin ersetzen zu können. Davon ist man längst abgekommen. Aber unterschiedliche Polymere können als Verbundstoffe in der Pharmazie zum Wirkstofftransport zum Einsatz kommen.
Paramagnetische Nanopartikel
Eisenoxid-Nanopartikel dienen als Träger für Chemo-Medikamente. Mit einem Magneten können sie bis zum Tumor im Körper des Patienten gezogen werden. Somit handelt es sich dabei auch um eine nicht-invasive Methode, die deutlich weniger Nebenwirkungen als eine konventionelle Chemotherapie aufweist.
Silberpartikel in Nanogröße werden zum Beispiel in Wundverbänden in der Hautmedizin verwendet.
Dendrimere
Dendrimere sind verzweigte Moleküle – ähnlich einem Baum mit symmetrischen Verästelungen oder einer Schneeflocke unter einem Mikroskop. Dabei besitzen diese Dendrimere einen Kern und in diesem Kern lassen sich Wirkstoffe platzieren. Hierbei spielen diese Dendrimere auch die Rolle eines Transportmittels für Wirkstoffe zu ihrem Anwendungsort im menschlichen Körper. Diese Technik wird vor allem für Wirkstoffe, die in Gelenken verwendet werden, angewendet. Durch die Form des Transportmittels können Medikamente passgenau in Gelenke gesetzt werden.
Nanoemulsionen
Für den Laien ist die Nanoemulsion am leichtesten verständlich. Ein Trägermaterial aus Öl und Wasser transportiert über die Haut passgenau ein Medikament.
Nicht alle der hier vorgestellten Ideen sind heute bereits über die Forschung in der Praxis angekommen. Einiges davon steckt noch im Forschungsstadium und zeigt auf, was moderne Pharmazie bereits kann oder bald können wird.
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Quellenangaben: FJPS
Bildquelle: Burkhardt Preuß / pixelio.de