George Berci – ein Chirurg, dem wir viel zu verdanken haben!
Am 30. August letzten Jahres verstarb George Berci. Er wurde 103 Jahre alt und hat bis zuletzt noch Studenten im Zeder Sinai Spital in Los Angeles als Mentor begleitet. Wenn Ihnen dieser Name zuerst nichts sagt, ist dies nicht weiter schlimm – viele hören den Namen zum ersten Mal, obwohl wir diesem Mann viel zu verdanken haben.
George Berci wurde am 14. März 1921 in Ungarn als Kind jüdischer Musiker geboren. Bereits das Geburtsdatum und seine Abstammungen lassen es erahnen – George war Überlebender des Holocaust und war in Auschwitz.
Als George Berci sein Abitur beendete, konnten jüdische Kinder kein Studium beginnen. Deshalb kam es, dass George zuerst Mechaniker lernte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er Medizin in Budapest und wanderte 1956 dank eines Rockefeller-Stipendiums nach Australien aus. Die Kombination von technischem Verständnis und medizinischem Wissen machte ihn zu einem Pionier auf dem Gebiet der medizinischen Bildgebung im Operationssaal.
Endoskope gab es schon vor dem Zweiten Weltkrieg, aber die verwendeten Materialien waren so, dass Chirurgen zu schlecht sahen, was sie wirklich taten. Hinzu kam, dass minimal Invasive-Methoden ein großes Risiko für Patienten und Chirurgen darstellten.
Zusätzlich wurden die verwendeten Lampen schnell glühend heiß und konnten im schlimmsten Fall im Körper des Patienten kaputtgehen.
1962 war es George Berci, der die erste Mini-Kamera für die Endoskopie entwickelte. Er entwickelte das erste fluoroskopische Cholangiogramm. Ein bildgebendes Verfahren, um die Gallenwege mittels Kontrastmittel abzubilden.
Mit diesem Verfahren werden in der Gastroenterologie bis heute Gallensteine, Tumore oder Entzündungen vor OPs untersucht.
1967 wurde Berci nach Los Angeles eingeladen. Niemand kannte sich damals so gut mit der Endoskopie aus wie George. Und Filmstars waren daran interessiert, bei unumgänglichen operativen Eingriffen, zum Beispiel bei Blinddarmoperationen, keine großen Narben davon zu tragen.
Minimal Invasive-Methoden retten Ihr Knie oder Ihren Bauch, auch Herz-OPs können heute mit diesen Methoden behandelt werden. Längst muss ein Chirurg nicht mehr den ganzen Brustkorb oder den Bauch öffnen.
Egal, ob Blinddarm, By-Pass oder Magen-Verkleinerung – alle diese Patienten haben es diesem Arzt zu verdanken, dass es in invasiv vonstatten geht.
Millionen Menschen werden in der Zukunft der Pharmaindustrie ihre individuellen Medikamente zu verdanken haben und damit auch Ihnen, wenn Sie in der Pharma arbeiten!
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Bildquelle: Tim Reckmann pixelio de
Quellennachweis: Gastroenterologie